Ilex, Port Charlotte, 10 Jahre, Bourbon Barrel, 62,8% Alc./Vol., Cask No. 3169

In der Nase: Alle Aromen, bis auf eine süße Torfigkeit, kommen in Nuancen vor, keine Dominiert oder sticht heraus. Insgesamt rund und ausgewogen, alles miteinander verbunden. Gegrillte Banane (mit Schale). BBQ gemischt mit Wurst, Bauchfleisch, Gemüse und Obst. In Armagnac eingelegte Pflaumen, gebrannte Mandeln, eine Scheibe frisches Graubrot. Ähnlichkeit zum Gloriosa – typischer Destilleriecharakter

Im Mund: Süß an der Zungenspitze, kräftig, intensiv. Torf, Malzsüße und Fasswürze tanzen zu Dritt im Kreis. Lakritz, Kräutrigkeit. Beim Schmatzen kommen Noten von Jod, Salzigkeit, eine leichte Metalligkeit. Mir fällt es etwas schwer, ihn differenziert auseinanderzunahmen, vielmehr stellt er für mich eine sehr verbundene Einheit eines torfigen Whiskys dar – mit deutlich maritimen Charakter – Islay halt.

Mit Wasser: Weicher, ausgeglichener, Trauben und Rosinen kommen etwas später deutlicher nach vorne. Das macht auch demjenigen Spaß, der mit starken Whiskys nicht viel anfangen kann.

Fazit: Wie bei Gloriosa, ist auch Ilex ein sehr typischer Vertreter Bruichladdichs und zeigt sehr deutlichen Destillerie-Charakter. Das ist bei einem Port Charlotte deshalb so interessant, weil viele Fassstärken nicht mit ursprünglicher Bourbon-Fassreifung auf den Markt kommen, sondern in Vollreifung oder zumindest mit einem Finish in Fässern mit erweiterter Geschmacksgebung. Deshalb gefällt mir der Ilex so gut (ebenso wie der Gloriosa): Er bringt mich zu dem zurück, was mich an dieser Destillerie so sehr begeistert – Slaìnte.